Bevölkerungsabschätzung für Bauflächenpotenziale
Hamburg, 11. März 2016. In vielen Gemeinden werden für die zukünftigen KiTa- und Schulversorgung im Rahmen der Daseinsvorsorge, bei der Ausweisung neuer Bauflächen entsprechende Planungsgrundlagen benötigt. In vielen Gemeinden wird mit einer durchschnittlichen Anzahl von Personen für jedes neue Haus oder neue Wohnung gerechnet. Hieraus lässt sich das mögliche Bevölkerungspotenzial insgesamt bestimmen, aber es liefert keine Aussagen zur Altersstruktur der neuen Bürger.
Gerade in kleineren Gemeinden kann schon eine geringe Anzahl von neuen Kindern zu einer Überbelegung der entsprechenden Versorgungseinrichtungen führen. Bei der Verwendung von allgemeinen Zuzugsquoten werden die regionalen Besonderheiten (z. B. Lage zum nächsten Zentrum, Infrastrukturanbindung) nicht berücksichtigt. Außerdem wird bei diesen Berechnungen nicht darauf geachtet, dass insbesondere in Eigenheimgebieten die neuen Paare und Familien recht schnell weitere Kinder bekommen.
Im Rahmen der von F+B entwickelten KiTa- und Schulbedarfsabschätzung für kleinere Gemeinden wurde daher ein zusätzliches Tool zur Abschätzung der Bauflächenpotenziale entwickelt. Hierbei sind zwei Verfahrenswege möglich. Zum einen kann auf Basis detaillierter Daten aus dem Melderegister zu den adressbezogenen Fort- und Zuzügen sowie Geburten eine Analyse der Neubaugebiete der letzten Jahre erfolgen. Auf Basis dieser Daten können dann entsprechende Zuzugs- und Geburtenquoten abgeleitet werden. Durch diese Datenanalyse können Quoten ermittelt werden, wie viele Jahre nach dem Zuzug eine Frau ein Kind bekommt
Falls entsprechende Daten aus dem Einwohnermelderegister nicht ermittelt werden können (z. B. wegen des Datenschutzes), ist es möglich auf Basis einer Neubürgerbefragung – in Zusammenarbeit mit der Gemeinde – entsprechende Zuzugs- und Geburtenquoten abzuleiten.
Beide Verfahren wurden von F+B bereits in einigen Kommunen im Berliner Umland angewendet. Neben der „normalen“ Bevölkerungsabschätzung zur Ermittlung der KiTa- und Schulbedarfe, ermöglichen sie den Kommunen die Abschätzung auf die zukünftigen Bedarfe von neuen Bauflächen.
Zu diesem Thema referierte Thorsten Hühn auf der DGD-Tagung im März 2016 in Leipzig. Hier können Sie sich das Vortragsskript als PDF herunterladen.
Ansprechpartner
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Thorsten Hühn
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