F+B-Mietspiegelindex 2017 veröffentlicht
- Ortsübliche Vergleichsmieten in Deutschland um 2,1 % gestiegen
- 57 % aller Gemeinden über 20.000 Einwohner mit einem Mietspiegel
- F+B-Mietspiegelindex 2017 zeigt, wieviel Mieter in Deutschland derzeit für ihre Wohnung aufwenden
Hamburg, 18. Dezember 2017. In Deutschland steigen die Mieten kontinuierlich weiter. Das dynamische Wachstum der Marktmieten bei der Neuvermietung wirkt sich sukzessive auf das Niveau der in den Mietspiegeln dokumentierten Bestandsmieten aus. 2017 sind die ortsüblichen Vergleichsmieten - stärker als im Vorjahr - um 2,1 % gestiegen.
Dies ist das Ergebnis des aktuellen F+B-Mietspiegelindex 2017, der einzigen Auswertung aller amtlichen Mietpreisübersichten in Deutschland, die F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH aus Hamburg seit 1996 regelmäßig erstellt. Diese Daten spiegeln das Niveau und die Entwicklung der Mieten im Bestand wider, also der Wohnkosten, die Deutschlands Mieter im Durchschnitt derzeit zahlen müssen. Analysiert werden die Nettokaltmieten von typischen Normalwohnungen mit einer Fläche von 65 Quadratmetern, mittlerer Ausstattung und Lage, in Gemeinden mit mindestens 20.000 Einwohnern und veröffentlichten Mietspiegeln. Für den F+B-Mietspiegelindex 2017 wurden die derzeit gezahlten Mieten für insgesamt 347 Städte und Gemeinden ausgewertet.
Die Erhebungsergebnisse zeigen, dass es Mietspiegel in der Regel erst in Städten und Gemeinden ab 10.000 Einwohnern gibt. Von den insgesamt 1.578 Orten dieser Größenordnung verfügen 566 Gemeinden (36 %) über einen Mietspiegel; ab einer Gemeindegröße von 20.000 Einwohnern (692 Orte) sind es insgesamt 57 %. Grundsätzlich gilt: je größer die Städte, desto größer die Quote der Mietspiegel. So verfügen mittlerweile 93 % aller deutschen Metropolen (über 500.000 Einwohner) und 88 % aller Großstädte (ab 100.000 Einwohnern) über einen Mietspiegel. Die Stadt Bremen ist nach wie vor die einzige Metropole ohne dieses Instrument.
Teuerste Metropolen: München, Stuttgart, Köln, Hamburg und Frankfurt/Main
„Die teuerste Großstadt auch für Mieter ist nach wie vor München. Die Münchner zahlen durchschnittlich 10,22 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete für ihre Wohnungen und liegen damit um 52 % über den 6,72 Euro pro Quadratmeter, die in den Mietspiegelstädten insgesamt im Schnitt gezahlt werden“, erläutert Dr. Bernd Leutner, Geschäftsführer von F+B.
Ebenfalls weit oben auf der Rangliste - und in Bezug auf die Miethöhe deutlich an München herangerückt - steht Stuttgart (Rang 2). Auf den ersten 10 Rangplätzen befinden sich weitere Münchner und Stuttgarter Umlandgemeinden. Es folgen auf Rang 10 Köln, Hamburg (14), Düsseldorf (16) und Frankfurt/Main (19). In Stuttgart liegen die Mieten mit 9,92 Euro pro Quadratmeter um 48 % über dem aktuellen Bundesdurchschnitt, in Köln, Hamburg und Düsseldorf zwischen 8,43 und 8,07 Euro um 25 bis 23 % darüber. In Frankfurt/Main müssen Mieter in bestehenden Mietverhältnissen durchschnittlich 8,07 Euro, also 20 % mehr für den Quadratmeter Wohnfläche bezahlen.
„Der F+B-Mietspiegelindex bildet damit auch die Wohnungsmarktsituation in den prosperierenden Wirtschaftsmetropolen Deutschlands verlässlich ab“, so Dr. Leutner. „Ein attraktives Arbeitsplatzangebot zieht weitere Wohnungsnachfrager an, der Wohnungsmarkt wird enger und das insgesamt steigende Mietniveau wirkt sich sukzessive auch im Bestand aufgrund von Mieterhöhungen im Rahmen bestehender Verträge und höhere Neuvermietungsmieten aus“, so Leutner.
Wenn auch auf insgesamt niedrigerem Niveau ist dieser Effekt ebenfalls bei ostdeutschen Großstädten feststellbar. Jena, Rostock und Erfurt liegen auf den Indexrangplätzen 88 bis 102 mit einer Durchschnittsmiete von 6,50 bis 6,30 Euro pro Quadratmeter auf dem Niveau des Durchschnitts aller Mietspiegelstädte. Die übrigen Großstädte in den Neuen Ländern rangieren überwiegend darunter. So zahlt man zum Beispiel in Potsdam im Schnitt 6,17 Euro pro Quadratmeter. In Schwerin und Dresden liegt die Durchschnittsmiete bei 5,81 bzw. 5,81 Euro für den Quadratmeter.
„Vergleichsweise günstig ist das Wohnen in der Bundeshauptstadt, wenn man die anderen Metropolregionen als Vergleichsmaßstab heranzieht. In den westlichen Stadtteilen Berlins kosten Bestandswohnungen momentan im Schnitt 7,08 Euro, in den östlichen 6,40 Euro pro Quadratmeter. Gerade in Berlin zeigt sich aufgrund seiner Größe und seines ausdifferenzierten Wohnungsmarktes eine enorme Spannbreite der Mieten, die der bloße Mittelwert naturgemäß nicht wiedergibt. Dort sind die Mieten sowohl im Altbau- als auch im Neubausegment weit überdurchschnittlich angestiegen.“, erklärt der F+B-Chef.
„Deutschlandweit zeigt sich wieder das bekannte Muster: Je neuer eine Wohnung, desto höher ihre Miete von rd. 6,52 Euro im Altbau bis zu 8,21 Euro pro Quadratmeter im aktuellen Neubau“, kommentiert Dr. Leutner. Allerdings holen die sanierten und umfassend modernisierten Altbauwohnungen – besonders im Osten - überdurchschnittlich auf.
Der regionale Vergleich zeigt im Süden und in der Mitte Deutschlands eine Abschwächung der Dynamik, während die Veränderungen im Norden und Osten über dem Bundesdurchschnitt und auch deutlich über den Vorjahreswerten liegen.
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