Immobilienpreise an Nord- und Ostsee steigen


Die drei Spitzenreiter sind bei den Preisen für Häuser die Sylter Gemeinden Kampen (17.830 €/m²), List (11.644 €/m²) und Rantum (10.382 €/m²). An der Nordseeküste verzeichnet Sankt Peter Ording mit 2.632 Euro pro Quadratmeter ein deutlich günstigeres Preisniveau, das dem an der Ostseeküste entspricht. Dort sind die teuersten Orte für Ein- und Zweifamilienhäuser Timmendorfer Strand (2.752 €/m²), Sierksdorf (2.371 €/m²) und Strande (2.224 €/m²).

Ein ähnliches Bild ergibt die Studie für Eigentumswohnungen. Die höchsten Preise finden sich demnach wieder in Kampen (11.011 €/m²), außerdem in Rantum (7.510 €/m²), Wenningstedt-Braderup (6.472 €/m²) und Sylt-Ost (6.087 €/m²). Das Preisniveau an der Ostsee ist hier deutlich niedriger. Die teuersten Eigentumswohnungen gibt es laut Studie in Timmendorfer Strand (2.931 €/m²), Travemünde (2.372 €/m²) und Scharbeutz (2.277 €/m²).

"Dass in begehrten Regionen wie Sylt, Föhr oder der Lübecker Bucht die höchsten Immobilienpreise zu finden sind, ist nicht ungewöhnlich", erklärt Peter Magel, Vorstandsvorsitzender der LBS, bei der Präsentation der Immobilienmarktstudie am Dienstag in Kiel. Überraschend sei aber die unvermindert hohe Preisdynamik in den teuren Lagen.

Besonders stark sind die Preise bei Häusern im Vergleich zu 2011 in List (39,2 Prozent), Wenningstedt-Braderup (35,4 Prozent) und Westerland (30,0 Prozent) gestiegen. Bei Eigentumswohnungen wurden die höchsten Preissteigerungen für Hörnum (42,9 Prozent), Rantum und Wyk auf Föhr (beide 33,2 Prozent) festgestellt. Diese Preisdynamik ist laut Magel "deutlich größer als zum Beispiel in begehrten Stadtteilen großer Städte".

Das historisch niedrige Zinsniveau für Baugeld begünstige die außergewöhnliche Immobiliennachfrage. "In den TOP-Regionen sehen wir nicht nur Wohnsitzwechsel als Hintergrund, sondern auch eine Kapitalflucht aus anderen Anlagen unter das krisensichere Reetdach einer Ferienimmobilie", so Magel weiter.

Da angesichts dieser Preisentwicklung Interessenten nach Immobilien an alternativen Standorten suchen, werden auch dort die Preise anziehen, vermutet Magel. Ein Beispiel dafür sei Eiderstedt, wo die Preise für bestehende Eigentumswohnungen seit 2011 von 1.871 € pro Quadratmeter um 23,7 Prozent auf 2.315 € gestiegen seien.

Faktoren wie der Aufbau einer für junge Familien interessanten Infrastruktur haben laut LBS-Studie zum Beispiel in den küstennahen Gemeinden Langballig und Westerholz zu Preiszuwächsen von 25 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäuser geführt.

Neben der Infrastruktur und dem Preis ist nach Einschätzung von Peter Magel bei der Suche nach alternativen Standorten nicht die unmittelbare Lage am Wasser entscheidend, sondern eine relative Nähe zum Wasser (bis zu 30 Autominuten) und gleichzeitig die Nähe zu zentralen Orten. Indiz dafür sei die Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen zum Beispiel im Umland von Eckernförde (+17,0 Prozent) und Schleswig (+15,2 Prozent).

Magel geht davon aus, dass das Wohnen in Wassernähe in Schleswig-Holstein immer beliebter werden wird und sich die Immobilienpreise in den TOP-Regionen und in den Gemeinden mit entsprechenden Infrastrukturmaßnahmen weiter nach oben entwickeln.

Die Studie, die die LBS in Zusammenarbeit mit F+B realisiert hat, soll zu einer besseren Markttransparenz in den vom Tourismus stark frequentierten Wohn- und Freizeitgebieten beitragen. Die Ergebnisse sind in einem Immobilienmarktatlas unter dem Titel "Inseln, Küsten, Förden" zusammengefasst. Peter Magel: "Wir möchten mit diesem Immobilienatlas regional und bundesweit Menschen ansprechen, die sich für das Wohnen am Wasser in Schleswig-Holstein interessieren. Daher enthält er neben den Immobilienpreisen zusätzlich jeweils regionalspezifische Daten."

Der Immobilienmarktatlas "Inseln, Küsten, Förden" steht auf der Website der LBS unter www.lbs-shh.de zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Ansprechpartner

Visitenkarte Ulrike Stüdemann


Ulrike Stüdemann
ulrike.stuedemann@fub.iges.com

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