Marktentwicklung in Hochschulstandorten Anstiege


Hochschulstandorte mit überdurchschnittlichem Anstieg bei Neuvermietungsmieten und Preisen von Eigentumswohnungen

 

Die Preise von Eigentumswohnungen und die Neuvermietungsmieten entwickeln sich an den Standorten mit einem hohen Studentenanteil besonders dynamisch. Diese Markteinschätzung führt derzeit zu einem Investitionsboom in vielen dieser Orte.

 

Allerdings ist das nicht überall so. Einwohnerzahl und Anteil der Studenten müssen einen "kritischen Wert" übersteigen. Die Quote der Neuvermietungen und die Transaktionshäufigkeit steigen an, so dass sich aktuelle Markttrends rascher als anderswo ausprägen können. Dies zeigt eine aktuelle Marktanalyse von F+B für die Hochschul- standorte mit über 50.000 Einwohnern und einem Studentenanteil von mehr als 15 % für die Entwicklung zwischen Mitte 2008 und 2013. Die Ursachen sind rasch benannt: doppelte Abiturjahrgänge und damit höherer Anteil von Studienanfängern lassen die Nachfrage ansteigen.
 

Tabelle 1: Wohnwertbereinigte Preisentwicklung von Eigentumswohnungen in bundesdeutschen Universitätsstädten mit über 50.000 Einwohnern und einem Studentenanteil von über 15 % 2008 bis 2013 (2. Quartal)
Tabelle 1: Wohnwertbereinigte Preisentwicklung von Eigentumswohnungen in bundesdeutschen Universitätsstädten mit über 50.000 Einwohnern und einem Studentenanteil von über 15 % 2008 bis 2013 (2. Quartal)

Bei der Preisentwicklung für Eigentumswohnungen liegt der Anstieg der Preise in den letzten fünf Jahren bei 22 %. Besonders hohe Preissteigerungsraten zeigen sich in Jena, Konstanz und Bayreuth, in Regensburg und in Bamberg, mit 30 % und mehr. Auch in Erlangen und in Potsdam, in Münster und in Passau erhöhten sich die Preise um mehr als ein Viertel (vgl. Tabelle 1).
 
Dagegen liegen die Preisanhebungen beispielsweise im hessischen Marburg und im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern ebenso wie in Siegen bei 15 % und darunter und damit beim oder unterhalb des bundesdeutschen Durchschnitts für alle Städte mit über 50.000 Einwohnern von rd. 14 %.
 
Tabelle 2: Wohnwertbereinigte Entwicklung der Neuvermietungsmieten in bundesdeutschen Universitätsstädten mit über 50.000 Einwohnern und einem Studentenanteil von über 15 % 2008 bis 2013 (2. Quartal)

Tabelle 2: Wohnwertbereinigte Entwicklung der Neuvermietungsmieten in bundesdeutschen Universitätsstädten mit über 50.000 Einwohnern und einem Studentenanteil von über 15 % 2008 bis 2013 (2. Quartal)

Bei der Entwicklung der Marktmieten, also der bei Neuvermietung erzielten Erlöse, ist das Bild differenzierter: Insgesamt war in den letzten fünf Jahren qualitätsbereinigt ein Anstieg der Mieten von 13 % zu beobachten. Besonders hoch war der Mietenanstieg mit 27 % in Bamberg. An den sonstigen Standorten lagen die Anhebungen bei über 15 %, u. a. in Göttingen und Mainz, in Regensburg und in Würzburg, aber mit 19 % in Bayreuth (vgl. Tabelle 2).
 
Eher im Durchschnitt der Städte ohne Hochschulstandorte lagen die Mietenanhebungen dagegen in den Traditionsstandorten Tübingen und Greifswald, aber zum Beispiel auch in Siegen, Kaiserslautern und Saarbrücken mit einem jährlichen Anstieg der Mieten von unter 2 %.
 
Angesichts der regional differenzierten Markttrends rät F+B dazu, die Marktsituation in den Hochschulstandorten auf der Grundlage aktueller Daten periodisch zu beobachten.

 

Ansprechpartner

Visitenkarte Prof. Dr. Bertram Häussler

Prof. Dr. Bertram Häussler

Prof. Dr. Bertram Häussler
bertram.haeussler@iges.com
Tel. +49 30 230 809 0

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