Mobilität: Ein zunehmend wichtigeres Thema in der Wohnungswirtschaft

Viele Jahre war die Kundenmobilität eher ein Randthema für die Wohnungswirtschaft, welches sich oftmals in der Vermietung von Stellplätzen und Garagen sowie der Bereitstellung von verwinkelten Fahrradkellern erschöpfte. Die Unternehmen begriffen sich zumeist als Vermieter von Wohnraum. Wie mobil die eigenen Kunden im Alltag sind, spielte dagegen kaum eine Rolle. Mieter wollen aber nicht nur gut und sicher behaust sein, sondern müssen in ihrem Alltag auch viele Wege von ihrer Wohnung oder zu ihrer Wohnung zurücklegen: zur Arbeit, zur Schule, zum Einkauf oder zum Arzt. Die Ermöglichung von Mobilität, also von der eigenen Wohnung ein Ziel gut und sicher zu erreichen, stellt damit ein nicht zu unterschätzendes Qualitätsmerkmal für Wohnanlagen und Quartiere dar.
Vor dem Hintergrund drohender Fahrverbote für ältere Diesel-Fahrzeuge in den Innenstädten, dem Ausbau an flexiblen Carsharing-Angeboten wie DriveNow oder car2go und von Leihfahrrädern im Rahmen des Siegeszugs des Smartphones, der E-Mobilität und des damit steigenden Bedarfs an Ladestationen in den Quartieren wird das Thema Mobilität vielfältiger und bedarf einer genaueren Betrachtung.
Deshalb ist es für viele Wohnungsunternehmen zunehmend wichtig, Bescheid zu wissen
- über die Verkehrsmittelwahl der Haushalte in den unterschiedlichen Wohnanlagen und Quartieren zu verfügen („Welche Verkehrsmittel wählen meine Kunden in unseren Quartieren eigentlich im Alltag?“)
- über die Zufriedenheit der Haushalte in den Wohnanlagen mit der Nutzbarkeit unterschiedlicher Verkehrsmittel (z. B. Stellplätze PKW, Anbindung/Taktung ÖPNV, Abstellmöglichkeiten Fahrräder/E-Bikes, Fußwegeverbindungen) und
- über Rahmendaten zum Qualitätsniveau der eigenen Quartiere im Bereich Mobilität („Was bietet meine Wohnanlage eigentlich im Bereich Mobilität?“)
Mithilfe einer solchen Bestandsaufnahme können Wohnungsunternehmen sich mit ihren Angeboten auf den dynamischen Wandel im Bereich der Mobilität und sich veränderndes Kundenverhalten und verändernde Kundenerwartungen rechtzeitig einstellen.
Zur nahen Zukunft und in ersten Modellprojekten bereits realisiert, zählt sicherlich die Verknüpfung von Photovoltaik und die Nutzung von Elektro-Autos als Energiespeicher zur Pufferung von Lastspitzen oder Überschuss-Strom. Hier sollten neben der rein technischen Konzeption intensive Marktforschung in der eigenen Mieterschaft betrieben werden mit Akzeptanz- und Nachfraganalysen als Voraussetzung für ausgeklügelte Vermarktungskonzepte. Gerade hier würde fehlende Akzeptanz zu erheblichen Fehlinvestitionen führen.
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