Regionen in Schleswig-Holstein - F+B und LBS

LBS-Immobilienmarktatlas Schleswig-Holstein 2018 - „Regionen in Schleswig-Holstein“
- Kaufpreise für Wohnimmobilien moderat gestiegen
- Viel Bewegung in der Lübecker Bucht
„Es ist keine Überraschung, dass Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen zwischen Nord- und Ostsee im Vergleich zum Vorjahr noch einmal teurer geworden sind“, betont der Geschäftsführer der LBS Immobilien GmbH (Kiel), Wolfgang Ullrich.
Das ist eines der Ergebnisse des aktuellen Immobilienmarktatlasses, der von F+B in Zusammenarbeit mit der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG erstellt und heute veröffentlicht wurde. Erstmals sind darin die Preisentwicklungen und Marktaktivitäten auf den Inseln, an den Küsten und Förden und in den Regionen im Binnenland Schleswig-Holsteins sowie Städten, Gemeinden und Siedlungsräumen mit mehr als 20.000 Einwohnern in einem Atlas zusammengefasst.
Untersucht wurden über 19.000 öffentlich zugängliche Immobilienangebote (Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihenhäuser, Eigentumswohnungen) zwischen Juli 2017 und Juni 2018.
Aktuelle Trends
Einer der Orte, die sich in dem Zeitraum preislich sehr dynamisch entwickelt haben, ist Wenningstedt-Braderup auf Sylt. „Hier explodieren die Preise“, betont Ullrich. Ein- und Zweifamilienhäuser aus dem Bestand weisen eine Preissteigerung um 15,3 Prozent auf. Bei Neubauten – in der Gemeinde Sylt und Wenningstedt-Braderup – sind sogar Preisspannen zwischen 12.000 und 25.000 €/m2 zu verzeichnen.
„Der Osten der Insel boomt. Die Lagen hin zum Hindenburgdamm werden jetzt verstärkt gekauft.“ Ein weiteres Beispiel ist Tinnum, das immer stärker nachgefragt wird. Insgesamt zeigt sich auf der Insel im Segment „Gebraucht“-Häuser ein weiterer Anstieg der Kaufpreise um 7,7 Prozent, bei gebrauchten Eigentumswohnungen um 3,5 Prozent. Kampen führt das Preis-Ranking nach wie vor in beiden Kategorien an. Da die Preise hier weiterhin stark steigen, das Angebot aber immer geringer wird, ist ein „Ausweichen“ der Käufer nach Amrum und Föhr zu beobachten. Allerdings sind hier gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser im Verkauf rar und auch bei Eigentumswohnungen sieht es nicht anders aus. Das treibt auf beiden Inseln die Preise in die Höhe. Auf Föhr müssen Hauskäufer im Schnitt mit 4.701 €/m2 rechnen, ein Anstieg um 13,9 Prozent gegenüber 2017. Bei Eigentumswohnungen auf Amrum ist der Preis derzeit im Durchschnitt mit 4.920 €/m2 zu kalkulieren. Das entspricht einer Steigerung um 16,6 Prozent. Man spräche schon von „Versyltung“, so Ullrich.
Interessant sind auch die Entwicklungen in der Lübecker Bucht und auf Fehmarn. „Hier findet gerade so etwas wie ein `Generationswechsel´ statt. Sowohl bei den Eigentumswohnungen, als auch bei den Käufern“, konstatiert der LBS-Immobilien-Chef. Viele ältere Eigentumswohnungen kämen auf den Markt, die schnell neue Käufer fänden. Auch für im Schnitt 4.323 €/m2 in Timmendorfer Strand.
„Aus dem gesamten Bundesgebiet ist die Nachfrage stark. Viele wollen sich den Traum erfüllen, an der Ostseeküste mit der Nähe zu Lübeck und den wunderschönen Orten Timmendorfer Strand, Scharbeutz oder Travemünde alt zu werden.“
Auf Fehmarn sind Preissteigerungen um 26,4 Prozent bei Bestands-Häusern keine Seltenheit (2.152 €/m2). Auch Grömitz, Neukirchen und Neustadt liegen mit Zuwächsen zwischen 15,0 und 28,3 Prozent ganz weit vorn. Neu gebaute Häuser sind derzeit kaum zu bekommen.
Insgesamt haben sich die Preise für Häuser aus dem Bestand in dieser Region in den Jahren 2013 bis 2018 außerordentlich entwickelt: in Timmendorfer Strand um 55 Prozent (von 2.752 auf 4.278 €/m2) oder in Lübeck-Travemünde um rund 60 Prozent (2.108 auf 3.364 €/m2).
Entwicklungen in Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern
„Bei den Städten Kiel, Lübeck, Flensburg und Norderstedt haben wir insbesondere die Preisentwicklung der Eigentumswohnungen im Fokus, denn die stehen bei den Käufern nach wie vor sehr hoch im Kurs“, so Wolfgang Ullrich.
In der Landeshauptstadt Kiel ist bei den gebrauchten Eigentumswohnungen ein Preisanstieg um 13,1 Prozent festzustellen. Ganz vorn im Ranking liegen die Stadtteile Ravensburg/Brunswik/Düsternbrook (3.059 €/m2) und Mitte (3.052 €/m2). Wesentlich günstigere Stadtteile finden sich wie in den Vorjahren hauptsächlich auf dem Ostufer. In Kiel ist innerstädtisch auch ein Überlaufeffekt zu verzeichnen, so konnten die Stadtteile Ellerbek/Wellingdorf, Wellsee/Rönne, Pries-Friedrichsort und Holtenau deutliche Preissprünge aufweisen. Im Umland Kiels ist die Preissteigerung in Mönkeberg um 23,4 Prozent am signifikantesten.
Eigentumswohnungen in Lübeck sind im Schnitt etwas teurer als in Kiel. Die Altstadt führt hier das Preisranking an (2.736 €/m2). In Travemünde kommt man damit aber bei Weitem nicht aus, Käufer müssen hier mit 3.208 €/m2 durchschnittlich rechnen. Kücknitz, im Vorjahr noch unter 1.000 €/m2, zeigt hier einen Sprung um 25,6 Prozent (jetzt 1.137 €/m2).
Flensburg bewegt sich insgesamt auf einem niedrigeren Preisniveau, was Wohneigentum hier erschwinglicher macht. Im Schnitt muss mit 1.867 €/m2 gerechnet werden. Deutlich teurer sind Eigentumswohnungen in Norderstedt, für die ein Preisanstieg um 7 Prozent zu konstatieren ist. „In Hamburg arbeiten, in Schleswig-Holstein wohnen. Im Umland der Hansestadt geht das Konzept wohl nirgends so gut auf, wie in Norderstedt“, stellt Ullrich fest. „Die gute Verkehrsanbindung an die Metropole, gleichzeitig aber auch das Alles-vor-Ort-Prinzip, machen Norderstedt so begehrt.“
Blick in die Zukunft
Nach Einschätzung Ullrichs steht „Betongold“ in Schleswig-Holstein mit seinen Küsten, Förden und den markanten Regionen nach wie vor hoch im Kurs. Doch nicht nur wegen seiner landschaftlichen Reize würden sich viele den Traum vom Eigenheim hier erfüllen. „Die derzeit sehr günstigen Finanzierungszinsen, die verbesserten staatlichen Förderungen und die Aussicht auf eine sichere Anlageform bzw. Altersvorsorge, lassen viele Mieter zu Eigentümern werden.“
Bei gleichbleibendem Zinsniveau könne auch nicht von signifikanten Veränderungen auf dem Immobilienmarkt und der damit verbundenen Marktaktivität ausgegangen werden. Allerdings werde die Intensität der Preissteigerungen voraussichtlich moderater als in den vergangenen Jahren.
Der Überlaufeffekt ist nach wie vor feststellbar. „Interessenten weichen zum Wohnen noch weiter um die Städte herum aus. Heißt: Leben und Arbeiten liegen nicht mehr zwangsläufig ganz dicht beieinander. Oberste Priorität dabei hat die gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes in den zukunftsträchtigen Unternehmen, meist in den größeren Städten“, so Ullrich.
Den LBS-Immobilienmarktatlas 2017 gibt es als kostenlosen Download unter bei der LBS im Internet.
Ansprechpartner
Visitenkarte Prof. Dr. Bertram Häussler


Prof. Dr. Bertram Häussler
bertram.haeussler@iges.com
Tel. +49 30 230 809 0
